Geplauder | 5 Bücher, die mich glücklich machen

Immer wieder stossen wir auf Bücher, die uns sprachlos zurück lassen. Einige weil sie besonders emotional sind, andere weil es uns vor Spannung beinahe zerreisst, oder auch weil die Themen so interessant oder wichtig sind. Und manchmal, da brauchen wir einfach Bücher, die uns glücklich machen und ein wohliges Gefühl schenken. 
Darum sind hier fünf Bücher, die mich glücklich gemacht haben und dieses Gefühl hoffentlich auch bei dir auslösen können. 

Das Buch Ana von Sue Monk Kidd

In diesem aussergewöhnlichen Roman wird die Geschichte von Ana erzählt. Von Kindesbeinen an ist sie rebellisch und verweigert sich dem, was sich für ein Mädchen gehört. Sie lernt lesen und schreiben – was damals in den ersten Jahrzehnten nach Christi Geburt nur den Männern vorbehalten war – und schreibt die Geschichten von verstossenen, versklavten, misshandelten und unterdrückten Frauen nieder.
Die eigentliche Geschichte des Romans beginnt mit Anas 14. Lebensjahr. Gegen ihren heftigen Widerstand vollzieht ihr Vater die Verlobung seiner Tochter mit einem wesentlich älteren Ehemann. Dabei bemerkt Ana, dass sie regelrecht verschachert wurde gegen ein Stück Land. Durch den Tod ihres Verlobten bleibt Ana die Ehe erspart. Von nun an gilt sie jedoch als Witwe.
Als Ana eines Tages beinahe vom Pöbel gesteinigt wird, rettet Jesus sie. Kurze Zeit später wird der Verlobungskontrakt unterzeichnet und Ana geht mit ihm nach Nazareth, wo sie fortan bei seiner Familie leben wird.

Das Buch Ana ist ein gewaltiges Buch. Es erzählt nicht nur vom harten Los der Frauen zur damaligen Zeit, bringt uns ihre Qualen und die Steine, die ihnen zwischen die Füsse geworfen werden näher, sondern erzählt auch von einem spannenden Gedankenspiel. 
Was wäre gewesen, wenn Jesus eine Frau gehabt hätte? Ich kann mir vorstellen, dass diese Ausgangslage polarisiert und den Unmut von so einigen auf sich zieht. Doch ich kann nur allen Raten mit offenem Herzen an diese Geschichte ran zu gehen. Besonders wenn sie vielleicht dem eigenen Glauben widerspricht. Denn manchmal tut es einfach gut, aus dem Gewohnten auszubrechen und sich auf neues Terrain zu wagen. Und sei es nur in Gedanken.

Der Gesang der Flusskrebse von Delia Owens

Das Leben im Marschland ist hart. In der wilden und abgeschiedenen Sumpflandschaft in North Carolina leben nur jene, die von der Gesellschaft verstossen wurden. Auch Kya lebt in den 50er Jahren mit ihren Eltern und Geschwistern in Mitten dieser unberührten Natur. Das Leben ist hart, das Geld knapp und Arbeit gibt es nur wenig. Dafür umso mehr Wutausbrüche und Schläge des trinkenden Vaters. Eines Tages flieht Kyas Mutter aus dieser erdrückenden Perspektivlosigkeit mit dem kleinen Koffer und ihren Krokoschuhen. Bald darauf machen sich auch Kyas älterer Bruder Jodie und ihre anderen Geschwister aus dem Staub. Zurück bleiben der Vater, Kya und die Frage, warum niemand das kleine Mädchen mitgenommen hat. Als kurz darauf auch der Vater nicht mehr nach Hause zurück kehrt, bleibt Kya mutterseelenallein in der Hütte in der Marsch zurück. Doch wie kommt ein siebenjähriges Mädchen alleine zurecht?

Der Gesang der Flusskrebse las ich genau zum richtigen Zeitpunkt. Innerhalb weniger Tage, habe ich dieses wunderbar zarte und gefühlvolle Buch verschlungen, mit Kya mitgefühlt und gelitten und am Ende gar ein paar Tränchen vergossen. Es war eine wunderbare Lektüre über das Erwachsen werden, über Freundschaft, die erste Liebe und die grandiose Natur in der wir Leben. Für mich ist es darum eine ganz grosse Leseempfehlung!

Zugvögel von Charlotte McConaghy

Franny ist auf der Suche nach einem Schiff, dass sie von Grönland aus mit nimmt Richtung Süden. Sie möchte nämlich den Küstenseeschwalben – den letzten ihrer Art – auf ihrer Reise in die Antarktis folgen. So landet sie auf der „Saghani“, einem der letzten Fischerboote und tuckert mit dem Kapitän und der gesamten Crew Richtung Süden. Denn so selten wie die Vögel am Himmel sind auch die Fische im Meer. Und so hofft die Crew mit Hilfe der Küstenseeschwalben den Fang ihres Lebens zu machen.
Je weiter sich das Boot Richtung Süden bewegt, desto mehr erfahren wir über Frannys Geschichte und den Zustand der Erde, in der das Artensterben bereits weit fortgeschritten ist.

Mit Zugvögel hat Charlotte McConaghy ein atmosphärisches Buch mit einzigartigen Protagonisten geschrieben. Wer sich auf nicht ganz einfache Charaktere, eine unvergesslich starke Liebe und eine grosse Hingabe zur Natur einlassen kann, der wird mit einer mitreissenden Geschichte belohnt, die noch lange nachhallt. Für mich ist dieses Buch ganz klar ein Lesehighlight und ich freue mich auch schon auf den neuen Roman der Autorin.

In fünf Jahren von Rebecca Serle

Dannie ist Anwältin und lebt in einer langjährigen Beziehung. Ihre Leben haben die beiden so perfekt aufeinander abgestimmt, dass keiner der Karriere des anderen im Weg steht. Und um dem Glück die krone aufzusetzen, macht ihr Freund Dannie den perfekten Heiratsantrag. Dannie könnte nicht glücklicher sein. In der gleichen Nacht hat sie jedoch einen merkwürdigen Traum. Sie wacht fünf Jahre später in einer fremden Wohnung mit einem fremden Mann auf, aber es fühlt sich alles so vertraut und intensiv an. Dieses Gefühl lässt sie nicht mehr los.
Nach nicht ganz fünf glücklichen (und immer noch unverheirateten) Jahren begegnet Dannie dem Mann aus ihrem Traum. Er ist in Begleitung ihrer besten Freundin Bella, was sie beruhigt, da sich Dannie nur schon aus Respekt vor Bella nicht in deren Partner verlieben kann. Bis das letzte halbe Jahr alles ganz schön durcheinander bringt.

Als ich das Buch zuklappte, war ich wirklich geflasht und überrascht und verzaubert. Und ganz doll begeistert. So überraschen konnte mich schon lange keine Geschichte mehr. Und ich kann euch dieses Buch wirklich nur ans Herz legen. Wenn ihr also noch nach einer passenden Lektüre für kalte und dunkle Wintertage sucht, habt ihr mit diesem Buch einen wahren Seelenwärmer bei der Hand.

Alles was das Herz begehrt von Stephanie Schuster

1953, zu Beginn der Wirtschaftswunderjahre, träumt Luise Dahlmann von ihrem eigenen kleinen Lebensmittelgeschäft. Hier soll es nach Jahren des Verzichts wieder alles geben, was das Herz begehrt. Sie sieht es schon vor sich: die lange Ladentheke mit großen Bonbongläsern darauf, eine Kühlung für Frischwaren, Nylonstrümpfe, buttriger Kuchen, sonntags frische Brötchen … und das Beste daran: endlich eigenständig sein. Endlich nicht mehr darüber nachdenken, warum ihre Ehe nicht so gut läuft, endlich sie selbst sein und etwas wagen.
Drei Frauen werden immer wieder Luises Weg kreuzen: Annabel von Thaler, die wohlhabende Arztgattin von nebenan, die junge Lernschwester Helga Knaup und Marie Wagner, geflohen aus Schlesien.

Die Wunderfrauen ist einfach ein herzerwärmendes Buch für’s Gemüt, das aber durchaus auch Themen wie den Nationalsozialismus, Flucht und Vertreibung oder die Verschleppung in Arbeitslager aufgreift. Allerdings wird die Handlung an den Starnberger See verlegt, so dass gemütliche und bayrische nicht zu kurz kommt. Die authentische Atmosphäre verleiht dem Buch zudem das gewisse Etwas, so dass ich es nicht mehr aus der Hand legen mochte.

Habt ihr auch so Bücher, die euch während des Lesens und danach einfach nur glücklich gemacht haben? Verratet uns in den Kommentaren doch, welche das sind.


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Eine Antwort zu “Geplauder | 5 Bücher, die mich glücklich machen”

  1. ‚Das Buch Ana‘ mochte ich auch sehr! Ich mag zur Zeit cozy crimes sehr, die mich auch ein bißchen zum Schmunzeln bringen, wie ‚Der Donnerstagsmordclub‘.
    Oder Hörbücher mit tollen Sprechern, die mich ebenfalls zum Lachen bringen, wie zuletzt Jürgen von der Lippe mit ‚Merdyns magische Missgeschicke‘.

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