Während des Gemütlichen Lesemiteinanders am vierten Adventswochenende kam die Idee auf, wieder einmal ein Buch von Jodi Picoult zu lesen. Kurzentschlossen taten sich Livia vom Blog Samtpfoten mit Krallen, Melli vom Blog Mellis Buchleben sowie Julia, Ina und ich zusammen und planten eine kleine Leserunde.
Heute starten wir nun also mit Das Herz ihrer Tochter von Jodi Picoult und wer mag, kann sich uns gerne anschliessen. Meldet euch bei Interesse einfach in den Kommentaren, entweder hier bei mir oder bei Melli oder Livia auf dem Blog.
Die Leserunde findet auf unseren drei Blogs statt und alle dürfen mitmachen und im eigenen Tempo mitlesen. Wir teilen das Buch in Leseabschnitte ein, die wir unter diesem Beitrag kommentieren. So kann der Austausch unter dem entsprechenden Kommentar erfolgen.
Wir kommentieren die Abschnitte wie folgt abwechselnd auf unseren Blogs! Achtung, die Kommentare unter diesem Beitrag können Spoiler enthalten.
Wir haben das Buch wie folgt eingeteilt:
- 1. Anfang bis „MAGGIE – Ich liebte…“ , Start bis S. 54, Spoiler erlaubt, bei Daniela
- 2. „MAGGIE – Ich liebte…“ bis „MICHAEL – Bevor man…„, S. 54 bis 104, Spoiler erlaubt, bei Livia
- 3. „MICHAEL – Bevor man…“ bis „JUNE – Als die…“, S. 104 bis 152, Spoiler erlaubt, bei Melli
- 4. „JUNE – Als die…“ bis „JUNE – In Dr. Wus Büro…“, S. 152 bis 204, Spoiler erlaubt, bei Daniela
- 5. „JUNE – In Dr. Wus Büro…“ bis „MICHAEL – In Dr. Vijay Choudharys Büro…“, S. 204 bis 250, Spoiler erlaubt, bei Livia
- 6. „MICHAEL – In Dr. Vijay Choudharys Büro…“ bis „MAGGIE – Im Besprechungsraum…“, S. 250 bis 300, Spoiler erlaubt, bei Melli
- 7. „MAGGIE – Im Besprechungsraum…“ bis „MAGGIE – Shay stand…“, S. 300 bis 347, Spoiler erlaubt, bei Daniela
- 8. „MAGGIE – Shay stand…“ bis „MAGGIE – Wenn ich…“, S. 347 bis 401, Spoiler erlaubt, bei Livia
- 9. „MAGGIE – Wenn ich…“ bis zum Schluss, S. 401 bis zum Schluss, Spoiler erlaubt, bei Melli
Das Buch steht ebenfalls bei euch im Regal und wartet darauf, gelesen zu werden? Oder ihr habt einfach wieder einmal Lust auf eine Leserunde? Dann ist dies doch die Ideale Gelegenheit dazu. Ihr habt das Buch bereits gelesen und seid neugierig, was wir darüber denken? Dann diskutiert doch mit uns mit!
Wir freuen uns über einen regen Austausch in den Kommentaren zum entsprechenden Leseabschnitt und laden euch

28 Antworten zu “Leserunde | Das Herz ihrer Tochter – Jodi Picoult”
Allgemeine Leseeindrücke (OHNE Spoiler)
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1. Anfang bis „MAGGIE – Ich liebte…“ , Start bis S. 54, Spoiler erlaubt
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Anfang der Woche komme ich meist nicht so zum Lesen, daher habe ich mich bei dem Schmuddelwetter mit dem ersten Abschnitt eingeschlossen.
Jodi Picoult macht diesmal kein langes Vorgeplänkel, sondern zeigt uns direkt, worauf wir uns mindestens einstellen müssen. Ich kann mich gar nicht mehr erinnern, ob das sie das immer so macht, oder nur in diesem Buch.
Wir lernen direkt einige Charaktere kennen. June, die zuerst ihren Mann bei einem Autounfall verliert, sich in den ersthelfenden Polizisten verliebt, von ihm ein (zweites) Kind bekommt und ihn und ihre Erstgeborene durch einen Mord verliert.
Michael, der als Geschworener den Mörder von Junes Familie zur Todesstrafe verurteilt und der zu diesem Zeitpunkt nicht religiös ist, dann aber (vermutlich) zum Glauben findet und doch kein Mathematiker wird, sondern Geistlicher.
Lucius, ein an Aids erkrankter (?), zumindest aber HIV positiver, homosexueller Mörder, der der Zellennachbar von Shay ist.
Der Shay, der Junes Familie umgebracht hat, jedenfalls nach aktuellem Stand der Dinge, der vielleicht Junes Tochter missbrauchen wollte, der psychisch krank ist, der eine sehr schwere Kindheit hatte und der jetzt alles wieder gut machen will.
So weit so klar. Oder auch nicht. Ich kann mir nämlich nicht vorstellen, dass die Autorin es uns so einfach macht, wobei es natürlich schon jetzt jede Menge vor allem ethisch/moralische Fragen gibt, mit denen man ganze Bücher füllen könnte.
Sehr interessant fand ich den (leider kurzen) Teil, in dem die Geschworenen über die Todesstrafe diskutieren. Es ist doch praktisch, dass es da diese Checkliste gibt. Und das Michael den anderen hilft, die Entscheidung als Gleichung zu betrachten. 1 + 1 ist immer 2. Also muss man sich ja auch nicht schuldig fühlen, wenn man die Todesstrafe verhängt. Denn was soll man tun, wenn die Punkte von der Checkliste zutreffen. Dann muss ja am Ende der Tod rauskommen. Weil alles andere wäre nicht… logisch.
Ich bin bei zwei Punkten sehr neugierig. Hat Shay wirklich versucht Elizabeth zu missbrauchen und hat er Elizabeth und Kurt erschossen? Und was hat es mit Shays Idee auf sich, Claire sein Herz zu geben. Letzteres konnte man sich anhand des Klappentextes und des Titels ja schon denken, daher habe ich das Gefühl, dass da vielleicht mehr hintersteckt.
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Ich habe den ersten Leseabschnitt nun auch beendet.
Danke für die tolle Beschreibung der Ausgangslage Julia. Ich war auch grad ein wenig überrumpelt, da man doch sehr in die Handlung geworfen wird und sich erst einmal etwas zurecht finden muss. Darauf war ich irgendwie nicht gefasst … :)
Die Sequenzen im Gefängnis erinnern mich auch stark an „The Green Mile“. Dort streift doch eine Maus durch die Gänge, hier ist es ein Vögelchen. Und auch Shays Ahnungen (ich weiss nicht, wie ich die Episode mit dem Teddybären sonst nennen soll) erinnern irgendwie an die besondere Begabung von John Coffey. Ich bin gespannt, in welche Richtung sich das noch entwickelt. (Spinnt man den Gedanken mit „The Green Mile“ weiter, wäre ich mir ob der Schuld von Shay nicht so sicher…)
Und auch Michaels Wandlung vom logisch denkenden Mathematikstudenten zum Priester finde ich interessant und ich bin neugierig, wie das in die Gesamtgeschichte passt.
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Hey zusammen,
ich bin auch gerade mit dem Abschnitt fertig geworden. Gestern war mein Hörbuch zu spannend, deshalb habe ich direkt heute Morgen zu Jodi Picoult gegriffen.
Gut zusammengefasst, Julia :-)
Ich finde, die Autorin findet für jede Perspektive den richtigen Ton. Das mit der Todesstrafe fand ich auch super spannend, insbesondere mit der Checkliste. Manchmal denkt man ja bei einzelnen Fällen in Deutschland, dass das verhängte Strafmaß zu gering ist. In den USA hat man es als Geschworener teilweise in der Hand und ich weiß nicht, ob ich das könnte.
@Julia: Es ist beispielhaft in einem Satz von einer Mutter die Rede, die ihre Kinder mit einem Auto ertränkt hat. Meinst Du, das könnte der Fall aus „Psychopathinnen“ von Lydia Benecke sein? War das ca. 1996?
Die Szenen im Gefängnis erinnern mich auch total an „The Green Mile“ von Stephen King – danke @Daniela für die Verbindung zur Maus und zur übernatürlichen Fähigkeit von John Coffey :-) King ist ja genau mein Thema :D
Ich brauchte auch einen Moment, um die Handlung zu sortieren, bin aber super ins Buch gekommen. Bin total gespannt auf den weiteren Verlauf.
Die interessanteste Frage dürfte sein, ob die Mutter ihrem Kind das Herz des Mörders (?) ihres anderen Kindes einpflanzen lässt. Ich zweifle auch an seiner Täterschaft, was wir hoffentlich im Laufe der Geschichte klären können.
Fand ja die letzte Szene mit dem Brownie super, aber auch die Sache mit dem Wein (obwohl ich selbst keinen trinke).
Freue mich schon aufs Weiterlesen.
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Guter Einfall, Melli, die Verbindung zu dem Fall aus Psychopathinnen zu ziehen. Ich hab gerade mal nachgeschaut und diese Sache muss ungefähr 1983 gewesen sein. Liegt also zeitlich zumindest vor dem Buch von Jodi Picoult…
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Hallo ihr Lieben
Ich bin auch durch mit dem ersten Abschnitt und war sofort in der Geschichte drin. Ich mag es, direkt in eine Szene geworfen zu werden und mich dann zurechtfinden zu müssen, was mir erstaunlich gut gelungen ist.
Zuerst einmal danke ich euch für eure vielen Gedanken. Was ich mir noch überlegt habe…warum wird nicht weiter am evtl. versuchen Sexualdelikt herumdiskutiert und weshalb spielt das beim Urteil keine Rolle? Klar, Shay ist des Mordes schuldig gesprochen, aber man kann ja oft für mehrere Verbrechen schuldig gesprochen werden. Z.B. auch noch Einbruch oder was weiss ich…
Ich hatte ebenfalls sofort Bilder von „The Green Mile“ vor meinem inneren Auge und habe mich gefragt, wie es sein kann, dass ein Häftling einen Fernseher nutzen darf/kann, aber keine Malutensilien zur Verfügung gestellt bekommt. Zumal Lucius Kontakt zu seinen Verwandten hat (der Neffe schickt ihm Bilder), die könnten doch auch einmal einen Zeichenblock und Kohlestifte (damit kann man wohl niemanden killen) senden? Ist für mich nicht schlüssig.
Auch, dass Shay so lange auf seine Todesstrafe wartet. Aber das System in den USA verstehe ich so oder so nicht. Weshalb werden solche Urteile nicht sofort vollstreckt? Das Warten ist unmenschlich und ganz rational kostet das doch den Staat unendlich viel Geld. Ist doch noch einiges nicht klar? Wird noch weiter ermittelt? Es kannt natürlich auch sein, dass man zuerst noch eine Haftstrafe verbüssen muss und dann erst hingerichtet wird.
Weiter….wenn das jetzt wirklich darauf herausläuft, dass Shay der zweiten Tochter von June sein Herz spenden will, bin ich raus. Dass ein mit der Giftspritze hingerichteter Mensch noch Organe spenden kann, glaube ich kaum. Aber sogar dann, wenn eine andere Hinrichtungsmethode gewählt wird, ist es doch eher unwahrscheinlich, dass ein erwachsener Mann einem kleinen Mädchen ein Herz spenden kann. Ich habe das sogar gerade noch recherchiert, deshalb melde ich mich auch so spät :-D. Grundsätzlich kann ein Spenderherz grösser sein, als das kranke Herz des Empfängers, da herzkranke Kinder oft auch grösser sind, als gesunde Kinder, aber die besten Chancen sind gegeben, wenn Spender und Empfänger ungefähr ähnlich gross und sogar ähnlich gebaut sind, damit das Herz nach der Transplantation eine ähnliche Pumpleistung vollbringen muss, wie in seinem ursprünglichen Körper. Ein Grund, weshalb es so wenige Spenderherzen für Kinder und Jugendliche gibt…
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Ich habe auch zuerst gedacht „Warum wird das versuchte Sexualdelikt nicht berücksichtigt?“ allerdings glaube ich, dass dies wirklich nicht berücksichtigt werden darf, wenn es dem Täter nicht einwandfrei nachgewiesen werden kann.
Und vom gesprochenen Todesurteil bis zur Vollstreckung vergehen in den USA zum Teil wirklich halbe Menschenleben.
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Es nicht zu berücksichtigen ist das Eine. Es aber gar nicht erst aufklären zu wollen/ihm nachzugehen ist doch eine andere Nummer, finde ich. Warum ist er im Prozess nicht dazu befragt worden? Warum wurde dazu nicht ermittelt? Wir kommen ja erst nach dem Schuldspruch in Bezug auf Mord dazu. Mich würde aber schon interessieren, was vorher geschehen ist. Aber das erfahren wir sicher noch😉
Ja, das ist mir auch bekannt, aber ich frage mich, warum das in Shays Fall auch so ist, zumal er der einzige Häftling in der Todeszelle ist und somit keine Wartezeiten entstehen sollten… Weiss jemand dazu mehr? Wie funktioniert das in den USA genau?
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In einem Abschnitt von Michael wird geschrieben, dass der sexuelle Missbrauch nicht mehr verhandelt wird. Ich hab das jetzt so gelesen, dass dies durchaus Thema war, aber halt nicht nachgewiesen werden konnte und somit nicht in die Entscheidung einfliessen darf.
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Ausnahmsweise wusste ich aufgrund des Klappentextes, worum es im Buch geht. Ich bin gespannt, wie Jodi Picoult das alles am Ende auflöst.
Mit der Größe des Herzens das finde ich interessant. Darüber hatte ich noch nicht nachgedacht.
Und ist es nicht so, dass TV-Geräte immer vorhanden sind, man sich aus Pinseln zum Beispiel aber Waffen basteln könnte? Der TV hat ja extra ein durchsichtiges Gehäuse… Kenne mich da aber nicht aus. ;-)
Ist es nicht so, dass noch Berufungsverfahren möglich sind und nach bestimmten Zeitspannen können doch die Häftlinge beantragen, dass ihr Fall noch mal überdacht wird (das habe ich jetzt aus „Die Verurteilten“ – auch von King xD)?! Das Rechtssystem der USA gibt mir schon lange Rätsel auf und ich möchte gerne mal ein Sachbuch darüber lesen.
Ich muss aber sagen: Ich bin gegen die Todesstrafe. Weil genügend Menschen (soweit ich mal gehört habe vor allem in den USA) tatsächlich unschuldig im Gefängnis sitzen. Vielleicht hat das auch immer noch mit Rassismus zu tun, das ist aber nur eine Vermutung. Klar ist es unmenschlich, wenn jemand so lange im Gefängnis auf den Tod wartet. Aber wenn ein unschuldiger Mensch direkt umgebracht werden würde, fände ich das natürlich nicht gut.
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@Livia: Jetzt haben wir fast gleichzeitig kommentiert xD
Ich denke auch, dass die Tat erst später aufgedeckt wird. Denn man erfährt ja nur in einem Satz, was passiert ist (oder auch nicht). Am Ende sind wir bestimmt schlauer. ;-)
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Ihr habt natürlich alle recht, ich bin einfach viel zu ungeduldig. Zum Glück stehen heute noch zwei Zugfahrten an :-)
Nur zu den Farben und dem TV noch einmal: mich irritiert nur das Privileg, über einen eigenen TV zu verfügen, nicht der Sicherheitsaspekt. Ich kann mir nur nicht vorstellen, dass Lucius, der in seinem vorherigen Leben Künstler gewesen ist (sagt er zumindest von sich), keine Wachsmalkreiden oder Kohlestifte besitzen darf, aber über einen Fernseher verfügt…und da zieht für mich der Sicherheitsaspekt auch nicht. Bei Pinseln oder Bleistiften schon eher, das sehe ich ein.
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Was die Sache mit dem Fernseher / Pinseln und so weiter angeht eine reine Spekulation von mir: Ich könnte mir vorstellen, dass der Fernseher weniger der Unterhaltung dienen soll (auch wenn er das natürlich in erster Linie tut), als der Information. Vielleicht gibt es ähnlich dem Recht auf Meinungsfreiheit ein Recht auf Information. Sprich, die Insassen müssen sich informieren können über die aktuelle politische Situation usw. Und dann ist Fernseher für alle vielleicht einfacher als Zeitungen?
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Je nach Land ist es auch so, dass ein Fernseher nicht gepfändet werden darf, da er inzwischen zu einem einfachen Lebensstil dazu gehört (vorausgesetzt es ist jetzt nicht ein mega modernes und teures Gerät). Eventuell spielt das ja auch noch mit bei den TVgeräten in Gefängniszellen (wobei die USA da sicher noch einmal ein Spezialfall ist).
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4. „JUNE – Als die…“ bis „JUNE – In Dr. Wus Büro…“, S. 152 bis 204, Spoiler erlaubt
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Hallo ihr Lieben
In diesem Abschnitt sind mir direkt zwei Sachen aufgefallen: Shays Hände werden als sehr klein beschrieben (ich glaube, von Maggie). Und heisst es nicht, dass unser Herz genau die Grösse unserer Faust hat? Somit würde das eher kleine Herz ja dann für eine Organspende in Frage kommen (immer noch super unwahrscheinlich bei einem erwachsenen Mann, aber ich sehe, was die Autorin sich da zurechtgebogen hat und ich akzeptiere diese Leistung).
Weiter hat mich eine Aussage von Shay an einen früheren Gedanken erinnert. Er hat davon gesprochen, dass der Tod das Beste für die kleine Elisabeth gewesen sei… Ihr Lieben, was ist, wenn nicht Shay sie missbraucht/es zumindest versucht hat, sondern wenn ihr Vater das gewesen ist und wenn Shay dann dazugekommen ist und geschossen hat? Legitimiert immer noch keinen Doppelmord und wie auch immer, aber es würde die Sicht auf den Fall schon sehr verändern. Und Junes Reaktion war ja super speziell. Sie bleibt für mich so oder so komplett blass und erhält auch wenig Aufmerksamkeit in der Geschichte. Aber weshalb hat sie nicht nachgefragt? Wusste sie vielleicht sogar, worauf Shay anspielte?
Weiter finde ich es spannend und abstossend zugleich, wie über die Todesstrafe berichtet wird. Ich bin gespannt, ob beim Erhängen auch betäubt wird vorher, schliesslich gibt es dort viel mehr Unbekannte und Schmerzen sollten ja nicht und schon gar nicht lange auftreten… Und dass die Gefangenen gehört haben, wie der Hinrichtungsraum gebaut worden ist…absolut unmenschlich.
Das restliche Getue der Figuren ignoriere ich ein wenig und konzentriere mich auf die juristischen Details und den Gefängnisalltag. Und wäre es nicht mal wieder Zeit für ein kleines Wunder? *Ironieoff*
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Hallo zusammen
Ich komme zur Zeit auch ganz gut zum lesen, so dass ich den nächsten Abschnitt auch bereits gelesen habe. Ich hoffe, ich bringe darum jetzt nichts durcheinander.
@Livia
Die Aussage von Shay, dass der Tod für Elisabeth das Beste gewesen sei, ist mir auch ins Auge gesprungen. Und genau wie du war auch mein erster Gedanke, dass es vielleicht gar nicht Shay war, der die Kleine missbraucht hat, sondern ihr Stiefvater… Es würde ja zum „The Green Mile“ Thema passen, da war John Coffey ja auch nicht der Mörder der beiden kleinen Mädchen.
Das Thema Todesstrafe lese ich in diesem Buch irgendwie ganz emotionslos und neutral. Keine Ahnung, es interessiert mich irgendwie grad null…
Generell habe ich ganz ein komisches Gefühl gegenüber diesem Buch. Auf der einen Seite liest es sich gut und ich komme wie gesagt zügig vorwärts, aber so richtig warm werde ich nicht mit der Geschichte. Die Organspende und die Todesstrafe sind eigentlich nur Nebendarsteller. Vielmehr geht es um das ganze Messias-Thema und Religion. Per se finde ich diese Themen sicherlich spannend, allerdings kommen sie mir in diesem Buch ganz komisch rüber. Ich kann es gar nicht genau sagen…
Und all die Parallelen zu Stephen King nerven mich irgendwie … Und das in Kombination mit Religion … schwierig … da kommt auch Jodi Picoult nicht an King heran.
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In diesem Abschnitt entscheidet sich June jetzt also Shays Herz zu nehmen. Ich hab damit irgendwie Probleme. Wenn man mal davon ausgeht, dass Shays Herz gesund ist, dass es zu Claire passt, sowohl was die Größe, als auch alle anderen Faktoren angeht, dann bleibt für mich immer noch ein Punkt offen: die Transplantationsliste. June kann doch nicht einfach hergehen und sagen „Ja okay, ich nehme das Herz für meine Tochter“.
Maggie telefoniert ja mit jemandem und die Dame bestätigt ihr, dass Shay es sich aussuchen darf. Ich habe Zweifel, dass das in der Realität möglich ist und wenn es so ist, finde ich das sehr fragwürdig. Es gibt ja die Möglichkeit der Lebendspende. Ich weiß zum Beispiel, dass man eine Niere an (meistens verwandte) Personen spenden kann und da schaut man dann ja explizit ob zum Beispiel Geschwister als Spender:in in Frage kommen. Aber danach leben ja im besten Fall beide weiter. Im Buch wird Shay aber definitiv tot sein und es da aussuchen können, finde ich schwierig. Weil das den Organhandel fördert.
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@Livia: Ich hab den Herz/Faust Vergleich noch nie gehört, finde das aber sehr interessant. Wäre dann auf jeden Fall eine logische Erklärung.
Was Shays Aussage angeht, dass Elizabeth tot besser dran wäre, habe ich exakt den gleichen Gedanken gehabt. Das nicht vielleicht Shay den (vermeintlichen) Missbrauch begangen hat, sondern Kurt. Und weil Shay vielleicht weiß, wie es sich als misbrauchtes Kind lebt, hat er eben gemeint, dass es für Elizabeth so besser ist.
Ich habe Junes Reaktion auf Shays Aussage gar nicht als speziell empfunden. Eher eine paar andere Dinge, aber dazu gleich. Sie sitzt nach so langer Zeit dem Mörder ihrer Familie gegenüber. Sie erhofft sich Antworten auf ihre Fragen, will ihm vielleicht auch irgendwie wehtun, so wie er ihr wehgetan hat. Und was macht dieser Mensch? Er erklärt ihr nichts, er zeigt sich nicht schuldbewusst, oder reuig. Ganz im Gegenteil. Er sagt einfach nur, dass es so besser ist. Ich kann mir vorstellen, dass das ein ganz schlimmer Moment für sie ist. Der Mörder ihrer Familie ist immer noch überzeugt, dass er das richtige getan hat. Dass er Elizabeth (vielleicht damit auch June) einen Gefallen getan hat. Dass ist nicht das was June erwartet hat und nicht das was sie hören will. Ich glaube nicht, dass man dann noch klar denken kann. Man will nur noch vor diesem Schmerz weglaufen.
Worin ich dir aber zustimme, ist dass June sehr blass bleibt. Mir ist das zweimal ganz besonders aufgefallen. Als Michael mit ihr spricht und sie den Täter-Opfer-Ausgleich kategorisch ablehnt. Im nächsten Kapitel geht Michael zu Maggie und sie erzählt ihm, dass June dem Ausgleich zugestimmt hat. Es wird so gut wie gar nicht erwähnt, warum June sich umentschieden hat. Das zweite Mal ist es, als sie dann das Gefängnis verlässt und wegfährt. Plötzlich fährt sie zurück und sagt sie nimmt das Herz. Auch hier gibt es keine Reflektion, warum sie plötzlich ihre Meinung ändert.
@Daniela: Da bin ich ja irgendwie beruhigt, dass ich nicht so Stephen King affin bin :D
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Zu diesem Abschnitt habe ich nicht so viel zu sagen. Mir ist es weiterhin zu religiös und die Teile von Michael lese ich dementsprechend nicht so gerne.
Mich nervt hier so ein bisschen der Zwiespalt von Michael Geschworener damals vs. Prieser heute.
Aber Eure Gedanken finde ich sehr interessant.
@Livia: Jetzt, wo Du es erwähnst: Den Vergleich Faust-Herz habe ich auch schon mal gehört.
@Julia: Die Transplantationsliste schwirrt mir auch im Kopf herum. Da könnte ja jeder kommen…
@all: Ja, June bleibt tatsächlich sehr blass.
Irgendwie treten wir bei der Handlung etwas auf der Stelle und ich hoffe, dass das wieder besser wird und nicht am Ende plötzlich alles zu schnell geht…
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7. „MAGGIE – Im Besprechungsraum…“ bis „MAGGIE – Shay stand…“, S. 300 bis 347, Spoiler erlaubt
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Was Jodi Picoult meiner Meinung nach immer gut kann, ist Gerichtsprozesse zu beschreiben. Das merkt man auch hier wieder. Alle vorgebrachten Argumente werden stimmig zusammengeführt, es ist als erhält man nochmal eine Zusammenfassung der Problematik mit allem Für und Wider.
Mir gefällt, dass Michael nach Grace gesucht und sie gefunden hat. Sie reagiert sehr seltsam auf den Besuch und ich bin mir sicher, dass da noch irgendwas im Busch ist. Dass der Brand vielleicht nicht so passiert ist, wie es den Anschein hatte. Vielleicht wollte Shay (auch hier) nur seine Schwester vor dem Pflegevater beschützen?
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Den Prozess fand ich auch interessant und gut beschrieben. Shays Antworten fand ich etwas wirr, aber vielleicht hat das einen tieferen Sinn.
Als plötzlich die Fesseln weg waren, habe ich wieder nur den Kopf geschüttelt…
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Mich würde auch interessieren, ob da noch Dinge ans Tageslicht kommen, die zwischen Grace und Shay und vor allem deren Pflegevater geschehen sind.
Der Prozess hat mir bisher auch gefallen, was Shay aber plötzlich mit seinen Antworten bezweckt…fraglich. Ob er doch einfach nur etwas zusammenfantasiert? Und was hat es mit den „Wundern“ auf sich, die plötzlich stoppen? Ich denke, ihr seid schon alle durch, ich werde das Buch heute oder morgen auch noch beenden und freue mich auf den restlichen Austausch mit euch.
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Rezensionslinks
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Insgesamt vergebe ich 3/5 Herzen. Es war mir viel zu religiös und dann wieder zu oberflächlich (zum Beispiel Junes Szenen).
Eine Rezension wird es von mir nicht geben. Bei so „durchschnittlichen“ Büchern fällt mir das schwer und ich bin aktuell auch eher rezensionsfaul ^^
Ich mochte unseren Austausch richtig gerne und habe das Buch gerne in dieser Leserunde gelesen.
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Lieblingszitate
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