Bei der kleinen Instagram Challenge #bookishchristmas geht es heute um Kindheitserinnerungen. Und neben so typischen Weihnachtsfilmen wie Der kleine Lord oder Drei Nüsse für Aschenbrödel kommt mir da vor allem eines in den Sinn: die Guetzlibäckerei im Advent. Erst mit meiner Mama und meiner Oma, später dann mit Freundinnen und inzwischen mit meinem Mann. Schmerzende Füsse und Rücken, Puderzuckerstaub überall oder das Stibitzen von Teig gehören da ebenso dazu, wie weihnächtliche Musik oder der süsse Duft in der ganzen Wohnung.
Meine liebsten Guetzli sind ja die Vanillekipferl, gegen Zimtsterne habe ich auch nichts und Schokokugeln dürfen auch nie fehlen. Dieses Jahr unterstützte meine Mama die Weihnachtsbäckerei tatkräftig und so gab es auch noch Mailänderli, Schwabenbrötchen, Brunsli, Chräbeli, Spitzbuben und Orangenschnittli. Wir waren also eine Weile dran, ich sags euch.
Darum gibt es heute auch zwei Guetzlirezepte für euch.
Anis Chräbeli
Chräbeli sind ein würziges Anisguetzli, dass von vielen ein wenig verpönt wird. Dabei ergänzt es den sonst sehr süssen und zuckrigen Guetzliteller perfekt.
5 Eier
500g Puderzucker
Die Eier und den Puderzucker zusammen in einer Schüssel sehr gut schaumig rühren. Das geht am besten mit einem leistungsstarken Handmixgerät oder einer Küchenmaschine mit Schwingbesen.
1 Prise Salz
1.5 Esslöffel Anissamen
500g Mehl
Mehl, Salz und Anis mischen und vorsichtig unter die Zucker-Ei-Mischung ziehen. Den teig anschliessend leicht zusammen kneten.
Für die Chräbeli werden aus dem Anisteig ca. 1.5cm dicke Rollen geformt. Diese schneiden wir in 5cm lange Stücke, welche auf der einen Seite 2-3 mal leicht schräg eingeschnitten werden. Anschliessend wird das Guetzli leicht gebogen, so dass die Schnitte aufspringen und so wie Krallen aussehen. Davon kommt übrigens auch der Name Chräbeli.
Die geformten Guetzli werden über Nacht zum Trocknen auf ein leicht eingebuttertes Blech gelegt, damit die typischen Füessli entstehen (ein kleines, weisses Rändchen an der Unterseite).
Die Anis Chräbeli werden 20-25 Minuten bei schwacher Hitze (ca. 140°C) im unteren Drittel des nicht ganz geschlossenen vorgeheizten Ofens gebacken.
Orangenschnittli
Orangenschnittli sind jetzt nicht das typische Weihnachtsguetzli, aber mit ihrem leckeren Orangenaroma bringen sie ein bisschen etwas fruchtiges auf den Weihnachtsguetzliteller.
400g Mehl
1.5 Teelöffel Backpulver
200g kalte Butter
Das Mehl mit dem Backpulver mischen und anschliessend die kalte Butter in kleine Stücke schneiden und zugeben. Zwischen den Fingern wird nun die Butter mit dem Mehl verrieben, bis eine feinkörnige Mischung entsteht. Es sollte in etwa so wie geriebener Parmesan aussehen.
1 Ei
125g Zucker
1 Päckli Vanillezucker
Das Ei mit dem Zucker und dem Vanillezucker verklopfen und zur Mehl-Butter Mischung geben. Den Teig so zusammenfügen, nicht kneten. Anschliessend wird der Teig kühl gestellt und wir können uns der Füllung für die Orangenschnittli widmen.
150g gemahlene Mandeln
150g Zucker
abgeriebene Schale einer Orange
Saft von 1-2 Orangen
Für die Füllung werden zuerst die Mandeln, der Zucker und die Orangenschale in einer Schüssel gemischt. Langsam wird nun der Orangensaft dazugegeben, bis eine streichfähige Masse entsteht.
Um die Orangenschnittli zu formen wird nun der Teig halbiert und in zwei rechteckige Stücke von ca. 25×30 cm ausgewallt. Die eine Teighälfte wird auf das Backblech gelegt und gleichmässig mit der Füllung bestrichen. Am Rand ca. einen 1cm breiten Streifen frei lassen und mit Wasser bestreichen. Nun wird die andere Teighälfte darauf gelegt und an den Rändern angedrückt. Vor dem Backen den Deckel mehrmals mit einer Gabel einstechen.
So kommt das Blech mit dem Teig für ca. 20 Minuten bei 200°C in die Mitte des vorgeheizten Ofens.
80g Puderzucker
ca. 2 Esslöffel Orangensaft
Für die Glasur werden der Puderzucker und der Orangensaft verrührt und sofort nach dem Backen auf das noch heisse Gebäck gepinselt. Anschliessend wird die Gebäckplatte in 2x5cm grosse Rhomben geschnitten, die auf einem Kuchengitter auskühlen und trocknen können.
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2 Antworten zu “Leckeres | aus der Weihnachtsbäckerei”
Hallo liebe Daniela
Da sind sie ja schon, die Ergebnisse eurer Küchenschlacht. Das sieht wundervoll aus. Ich habe mich gestern auch ins Getümmel gestürzt und Zimtsterne, Schokokugeln und Spitzbuben gebacken. Leider habe ich mich dabei ein wenig übernommen und von den Zimtsternen und Spitzbuben jeweils die doppelte Menge an Teig zubereitet (weil wir diese Sorten einfach so gerne mögen) und hatte irgendwann das Gefühl, gar nicht mehr fertig zu werden. Aber zum Glück habe ich es noch geschafft.
Alles Liebe an dich und die Orangen-Schnitten sehen toll aus, vielleicht mache ich die auch noch, ein paar Früchte passen immer sehr gut zu den anderen Sorten
Livia
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Oh ja! Und irgendwann tun einem die Füsse weh und der Rücken. und überall klebt Teig und Mehl…
Dafür wird man mit kleinen, süssen Leckereien belohnt :)
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