Bereits früh am Morgen kitzelt der erste Sonnenstrahl an der Nase und lockt uns aus unseren Betten. Dieses schöne frühlingshafte Wetter möchte genutzt werden. Heute soll es Richtung Liestal in Basellandschaftliche Gefilde gehen. Meine Schwägerin hatte ein paar Tage zuvor eine Wandertour entdeckt, die vorbei an blühende Kirschbäume und über Wiesen voller Löwenzahn führen soll. „Das wird ein wunderschöner Anblick sein!“, dachten wir uns und so brauchte es nicht viel Überzeugungsarbeit, wir waren sofort dabei.
Und so klingelt unser Wecker am Ostermontag bereits um halb sieben in der Früh. Noch etwas verschlafen machen wir uns dann mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln auf in Richtung Basellandschaft. Mit Zug und Bus geht es über Zürich nach Olten und weiter nach Liestal, bis wir in Bubendorf (Haltestelle Zentrum) ankommen.

Vom Gemeindezentrum aus führt der gelb markierte Wanderweg quer durch das Dorf in Richtung Schloss Wildenstein. Kurz nach dem Dorfrand (auf der Karte mit Käppelen beschriftet) steigt der Weg an und wir kommen bereits das erste Mal an einem Kirschbaum in voller Blüte vorbei. Zeit für den ersten Fotohalt also und auch um sich aus der ersten Schicht Kleider zu schälen. Der Tag verspricht warm zu werden.
Kurz darauf erreichen wir eine Weggabelung, in der einen Richtung führt der Weg zum Sormattfall und dann hinauf zum Schloss Wildenstein. Der andere Weg führt direkt zum Schloss. Wir entscheiden uns für den direkten Weg und werden mit wunderbaren Aussichten über vom Löwenzahn gelbe Wiesen und weiteren blühenden Kirschbäumen und Schwarzdornbüschen belohnt.
Das Schloss Wildenstein steht inmitten eines Naturschutzgebietes, durch das regelmässig kostenlose Spaziergänge angeboten werden. Dort erfährt man einiges über die Flora und Fauna im Reservat. Auch am Ostermontagsnachmittag fand ein solcher Spaziergang statt, allerdings waren wir etwas zu früh unterwegs, als dass wir in dessen Genuss gekommen wären. In den Sommermonaten gibt es an ausgewählten Daten auch kostenlose Führungen durch das Schloss.
Wir spazieren jedoch gemütlich durch den Schlosshof und den Garten und finden dann den etwas versteckten Weg zum Sormattfall. Und so wandern wir durch intensiv duftende Bärlauchfelder und vorbei an steilen Felswänden hinunter in ein kleines Tobel. Und kurz nach der letzten Wegbiegung sehen wir auch den kleinen Wasserfall, der über zwei Stufen ins Tal fällt. Die obere Stufe fällt über ein überhängendes Felsband auf einen direkt darunter liegenden Felsbrocken in ein kleines Becken, an dem bereits die ersten Kinder plantschten. Wagemutige können übrigens hinter dem Felsbrocken durch kraxeln, was allerdings eine sehr nasse Angelegenheit ist.
Wir kraxeln dann den Hang wieder hinauf und begeben uns auf den Weg Richtung Arxhof, der meistens durch den Wald und über Stock und Stein führt. Immer wieder bieten sich auch tolle Aussichten zurück auf Schloss Wildenstein und die umliegenden Hügel.
Nach Arxhof wird es dann etwas kompliziert. Nicht weil die Wege plötzlich schwierig oder schlecht zu begehen gewesen wären, rein theoretisch sind sie auch ausreichend markiert, nur leider steht alles mögliche auf den Wegweisern, nur nicht unser nächstes Ziel Lampenberg. Wir lassen uns darum von unserem Gefühl für Himmelsrichtungen und unserem Kartenlesetalent leiten. Über Winzgere und Schilf wandern wir darum Richtung Abendsmatt, was sich im Rückblick auch als exakt richtig heraus stellt. In Abendsmatt führt der Weg am alten Kurhaus vorbei, dass jeweils am Nachmittag für eine Zwischenverpflegung geöffnet ist. Sollte man ausserhalb der Öffnungszeiten vorbei spazieren, so bietet ein kleiner Hofladen alles was das Herz begehrt. Wir gönnen uns an diesem lauschigen Plätzchen nicht nur einen Toilettenhalt, sondern auch ein selbstgemachtes Bauernhofglacé.
Nun führt der Weg mehrheitlich bergab und endlich ist auch Lampenberg auf den Wegweisern zu finden. Allerdings ist es auch bereits in Sicht, so dass wir diese nicht mehr wirklich benötigen. Wir wandern also durch den gemütlichen, kleinen Ort mit seinen malerischen Häusern, von wo aus wir durch den Wald zur Bahnstation Lampenberg-Ramlinsburg gelangen sollten. Doch leider gibt es wieder ein kleines Wegweiserproblem, so dass wie ein Strässchen zur früh abbiegen und beim Bauernhof Gruebweid landen. Dort ist wieder einmal unser ganzes Orientierungstalent gefragt. Letztendlich entscheiden wir uns für die richtige Richtung (schräg links) und gelangen auf einem kleinen Umweg wieder zurück zum Wanderweg und zur Bahnstation des Waldenburgerbähnlis.
Nun sind wir aber geschafft und freuen uns auf die gemütliche Rückreise nach Liestal und von dort nach Hause ins Züri Oberland.
Toureninfos
- Wanderzeit: 3-4h
- Distanz: 13km
- Aufstieg: 440m
Abstieg: 410m - Höchster Punkt: 615m
Tiefster Punkt: 372m - Ausgangspunkt: Bubendorf, Bushaltestelle Bubendorf Zentrum
- Zielort: Station Lampenberg-Ramlinsburg, Waldenburgerbahn
- Ausrüstung: gute Laufschuhe, Wanderstiefel sind nicht zwingend erforderlich, Rucksack mit etwas Verpflegung und Getränken, Kleidung je nach Witterung
- Verpflegung unterwegs möglich in Bubendorf, auf Schloss Wildenstein, im Kurhaus Abendsmatt und in Lampenberg
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4 Antworten zu “Unterwegs | im Kirschblütenmeer”
Eine sehr schöne Beschreibung um in Gedanken nochmals mitzuwandern😊
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Hoi Yvonne!
Es freut mich, dass du vorbei geschaut hast, deine Idee mit dieser Kirschblütenwanderung war also top!
Liebs Grüessli, Daniela
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[…] April war ich auch oft unterwegs. Ich habe euch beispielsweise mitgenommen auf eine wunderschöne Kirschblütenwanderung im Baselland und am 1. Mai habe ich einen Spaziergang durch das Hinwiler Riet gemacht und nicht nur […]
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[…] zu den Osterfeiertagen vor einem Jahr. Zu unserer Inline Skatetour mit dem Patenkind oder der Kirschblütenwanderung in der Nähe von Liestal. Und so wächst der Wunsch doch Tags darauf eine kleine Wandertour zu […]
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